Seilschaft und Menschenkette

Veröffentlicht am 27.06.2005
in Kornwestheimer Zeitung

 

Seilschaft und Menschenkette

Evangelische Gesamtkirchengemeinde feiert ihr Sommerfest

Kornwestheim. Als am Sonntag um 11.40 Uhr die Glocke der Johanneskirche einmal läutete, hatte das keinerlei Bedeutung. Einer der zahlreichen Besucher war bei der Kirchenführung lediglich über ein Drahtseil gestolpert und hatte damit versehentlich die Glocke wenige Minuten in Bewegung gebracht. Die Johannesgemeinde richtete am Sonntag das Sommerfest der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Kornwestheim aus.

VON MIRIAM KUCHER
Schon im März, genau 50 Jahre nach der Einweihung, hatte die Johannesgemeinde das 50-jährige Bestehen ihrer Kirche gefeiert, und so stand am Sonntag das gesamtgemeindliche Fest der vier evangelischen Kornwestheimer Teilgemeinden im Vordergrund. Der Gottesdienst wurde gemeinsam gehalten sowie auch alle Programmpunkte und die Bewirtung zusammen organisiert, so Pfarrer Christoph Rau von der Martinsgemeinde.


Das Fest hatte ja nicht nur zwei Gottesdienste im Freien zu bieten, in der Kirche selbst gab es eine Ausstellung zum Thema Kinderarbeit, im Foyer die seit der 50-Jahr-Feier ausgestellten Modelle von Kirche und Sigle-Villa zum letzten Mal anzuschauen. Schon nach den ersten 21 Stufen, die zur Empore führten, gab es bei der Kirchenführung einiges zu sehen: Dort präsentierte sich die Gesamtkirchengemeinde mit all ihren Gruppen und Kreisen auf Plakaten und Bildern. Die Ausstellung war zur so genannten Visitation, dem Besuch des Dekans vor gut drei Wochen, erstellt aufgebaut worden.

Nach dem Erklimmen von 70 weiteren Stufen, vorbei am ersten Stock und dem Uhrwerk im zweiten Stock, war dann der Glockenturm erreicht. Die restlichen 30 Stufen wollten nur noch eine wenige hochsteigen – Wagemutige, die sich, als spektakulärer Höhepunkt des Festes, vom Kirchturm abseilten. Alle anderen konnten den normalen Weg nach unten wählen und sich dort den Angeboten des Sommerfestes rund um die Johanneskirche widmen.

Für jede Generation sollte im Kirchgarten und auf der Weimarstraße etwas dabei sein: Für die Kleinen war das Angebot ganz besonders reichhaltig. Bobbycar-Parcours, Streetballturnier und Mohrenkopfschleuder zum Austoben sowie Geschicklichkeitsspiele. Schminken und eine Märchenstunde durften nicht fehlen.
Verschiedene Stände luden zum Stöbern ein, wie beispielsweise vom Eine-Welt-Laden oder der Bastelgruppe der Johannesgemeinde. Die kirchliche Sozialstation lockte mit leckeren Drinks, die sozialdiakonischen Gruppen informierten über ihre Arbeit und animierten die Kinder zum Basteln von Schildmützen.
Und ein Programmpunkt sollte dann doch noch auf das 50-jährige Bestehen der Kirche an der Weimarstraße hinweisen: eine Menschenkette mit mindestens 50 Gliedern, in der ein Mensch jeden Alters bis 50 vertreten sein sollte, galt es für die Besucher des Festes im wahrsten Sinne des Wortes „auf die Beine zu stellen“.

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