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Jugendliche sollen Schulalltag mitgestalten

Veröffentlicht am 14.02.2007
in Kornwestheimer Zeitung

Veröffentlicht am 14.02.2007

Jugendliche sollen Schulalltag mitgestalten

Evangelische Kirche startet Schüler-Mentoren-Programm an der Theodor-Heuss-Realschule - Diskussion über Förderverein und Jugendreferent

Kornwestheim. Vor den Sommerferien will die evangelische Kirchengemeinde einen Förderverein gründen, mit dessen Hilfe sie die Beschäftigung eines neuen Jugendreferenten finanzieren will. In die Ganztagesbetreuung an Schulen will sie schon früher einsteigen.
Von Gaby Mayer-Grum


Mit dem so genannten Schüler-Mentoren-Programm will die evangelische Kirche unter der Federführung von Pfarrer Karlheinz Hering und Jugendreferent Jörg Wiedmayer nach den Faschingsferien starten. Sie bieten zunächst exklusiv an 1der Theodor-Heuss-Realschule, wo Hering unterrichtet, eine Qualifikation zum Junior-Schüler-Mentor an. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler ab Klasse acht, die 'freiwillig soziale Verantwortung' übernehmen wollen, heißt es im Anmeldeformular, das Hering erstmals bei der Sitzung des Kirchengemeinderats präsentierte. In 15 Ausbildungsstunden werden die Jugendlichen darauf vorbereitet, das Schulleben und die Ganztagesbetreuung mitzugestalten, etwa durch die Übernahmen von Patenschaften für Fünftklässler. Die Schüler-Mentoren können auch in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv werden und beispielsweise in der Kinderkirche mitarbeiten. Anmeldungen werden nach den Ferien und bis spätestens 15. Mai angenommen.

Auch im Ernst-Sigle-Gymnasium hat die Gemeinde das Schüler-Mentoren-Programm vorgestellt. Dort könne man sich die Mitarbeit der evangelischen Kirche sehr gut vorstellen, berichtete Kirchengemeinderat Albrecht Tschackert von einem Gespräch mit ESG-Direktor Alfred Waldenmaier. 'Es gibt Interesse auf beiden Seiten', die Schule lege aber Wert darauf, dass das Projekt ökumenisch angelegt sei. Finanziert werden könne es am ESG dank einer Finanzspritze der Stadt für den Ausbau der Ganztagsbetreuung am Gymnasium. Start könnte im September sein.

'Wir sehen alle die Notwendigkeit, dass wir als Kirche in der Schule etwas tun', kommentierte Pfarrer Hansjürgen Bohner das Projekt, das im Gremium auf positive Resonanz stieß. Kontrovers diskutiert wurde dagegen die für Frühsommer geplante Gründung eines Fördervereins, der die Finanzierung eines neuen hauptamtlichen Jugendreferenten sichern soll. Bevor die Stelle ausgeschrieben wird, soll es mit einer 'attraktiven Veranstaltung', so Pfarrer Ulrich Theophil, an die Gründung des Fördervereins gehen. Möglichst
viele Kornwestheimer sollen ihm beitreten, denn der Verein müsse rund 20 000 Euro jährlich aufbringen, damit ein Jugendreferent bezahlt werden kann, schätzt Theophil. Die Gemeinde hofft deshalb, möglichst viele Mitglieder werben zu können.

Doch um tatsächlich Interessenten für den Verein gewinnen zu können, seien die Informationen über das Tätigkeitsfeld des Jugendreferenten zu dürftig, klagten Gremiumsmitglieder. 'Sammeln wir nur Geld für einen anonymen Bereich?', fragte Kirchengemeinderat Wilfried Kunz und forderte eine klare Konzeption für die künftige Jugendarbeit. 'Wir brauchen selber noch Motivation', zeigte sich Pfarrer Hansjürgen Bohner zurückhaltend, während sein Kollege Karlheinz Hering für die Forcierung der Jugendarbeit plädierte: 'Das ist unsere Sache. Wenn wir's nicht anschubsen, wer soll es dann tun?'
Den Weg frei machen für einen neuen Weg in der Jugendarbeit soll zunächst ein Vertrag mit dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM), der bislang alleine für die Jugendarbeit verantwortlich zeichnete. Einen entsprechenden Vertragsentwurf präsentierte Ulrich Theophil. Komme es zur Unterzeichnung, habe die Gemeinde ein deutlich stärkeres Gewicht in der Jugendarbeit als
bislang. Theophil: 'Durch diesen Vertrag wird die Jugendarbeit in die Gemeinde zurückgeholt.'







Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt
mit freundlicher
Genehmigung der
Kornwestheimer Zeitung
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